Diving Ducks bei Europa-Cup mit europäischen Top-Teams auf Augenhöhe
27/06/2022 3 Min. Lesezeit

Diving Ducks bei Europa-Cup mit europäischen Top-Teams auf Augenhöhe

Die Diving Ducks Wr. Neustadt standen im Europacup eine Woche lang im Mittelpunkt der europäischen Baseball-Szene. Die junge Truppe von Luis Camargo maß sich im Europa-Cup mit internationalen Top-Teams aus fast ausschließlich A-Pool-Nationen. Der amtierende Meister der Baseball Bundesliga verpasste schlussendlich den Einzug ins Finale nur hauchdünn.

Der erste Gegner, die London Mets, traten überraschend selbstbewusst auf, ließen keinen Zweifel daran, dass Sie hier um den Finaleinzug spielen wollten und besiegten in ihrem Auftaktspiel den Gastgeber aus Brasschaat mit 7:6. Die Ducks überzeugten in ihrem ersten Spiel allerdings durch eine makellose Defense (0 Errors), dominantes Pitching von Rick VanDijck (7IP, 3H, 1R, 6K). Ryan Burnside ließ als Closer nichts mehr anbrennen. Mit 7:1 zeigten die Ducks deutlich auf, dass auch Sie in Richtung Finale ernst meinten.

Am zweiten Tag war mit den Bulgaren ein vermeintlich schwächerer Gegner am Start, doch die Ducks ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Eoghan McGarry schüttelte ein durchwachsenes Inning (Bases loaded bei 0 Outs) ab, indem er sich mit einem Catcher-Pick-Off und zwei Strikeouts schadlos aus der Affaire zog. Danach sprachen die Ducks Bats. Mit 13 Hits und 15 Runs in 7 Innings ging diese Begegnung klar mit 15:1 an die Ducks.

Der dritte Tag brachte das ersehnte Aufeinandertreffen gegen die erwartungsgemäß hoch einzuschätzenden Astros aus Valencia. Dieses Team war aufgrund der Pro-Vergangenheit der meisten Ihrer Spieler (die Mehrzahl der spanischen Equipe stammt ursprünglich aus Lateinamerika und hat Minor-League-Erfahrungen) der Gegner, der den Ducks einen echten Gradmesser abgeben sollte. Trotz erneutem wackeligen Start in der Defense managten die Ducks mit Pitcher Alessandro Zoufal am Start, über die erste Hälfte des Spiels mit den Favoriten mitzuhalten. Gleich im ersten Inning ließen Felix Astner, Moritz Scheicher und Ryan Burnside mit drei krachenden Basehits (2 Singles und 1 Double) aufhorchen, verdienten sich den Respekt der Latinos und blieben mit einem 6:3 bis ins 5. Inning am Ball. Ein 4-Run Zwischenspurt der hart schlagenden Spanier auf Jonas Kreska, der dennoch eine aussergewöhnlich abgebrühte Leistung am Mound ablieferte entschied dieses Spiel relativ frühzeitig für die Spanier, wobei durch Einwechslung eines ihrer Top-Pitcher der aufkeimende Schlagerfolg der Ducks (2 Runs im fünften Inning) nicht konsequent fortgesetzt werden konnte (nur mehr ein weiterer Run im sechsten Inning gelang auf Louwin Sacramento, durchaus ein Name in der europäischen Baseball-Szene). Mit 10:4 ging der Elchtest gegen Pro-Ball-Valencia verloren, nicht jedoch ohne Flagge zu zeigen, und die Herrschaften aus dem Süden neun ehrenvolle Innings abzuringen.

Der vierte Tag sollte nun die Entscheidung gegen die Hausherren bringen. Die Voraussetzungen waren gut,um aus eigener Kraft den Einzug ins Finale zu schaffen. Selbst eine knappe Niederlage sollte ausreichen, um in einem potenziellen three-way-tie mit London und Brasschaat die Oberhand zu behalten. Die Ducks starteten fulminant und gingen sofort mit einer Serie von Hits in Führung. Die Hausherren schafften es im ersten Inning drei Runs anzuschreiben, um die Führung kurzfristig zu drehen. Rick VanDijck, der mit zwei Tagen Pause den Groove fand, und bis ins 7. Inning keine weiteren Runs zuließ, schaffte die Basis für die Ducks, um erneut eine komfortable Führung herzustellen. Mit jeweils drei Runs im zweiten und dritten Inning stellten die Ducks ein 8:3 sicher, das bis ins 7. Inning gehalten werden konnte. Während die Belgier durch einen Pichtingwechsel die Ducks-Bats vom Scoren abhielten, drehten die Braves-Batter im siebenten Inning auf. Eine Verkettung von Schwierigkeiten, in die die Ducks gerieten brachte im Endeffekt 6 Runs und die 9:8 Fürhrung für Brasschaat. Auch im achten Inning konnten die Braves das Momentum nutzen und weiter scoren. Schier endlose Zeit verging, bevor die Ducks drei Outs anschreiben konnten, es war der Wurm drinnen, die Kraft zu kontern schwand und letztlich ging dieses entscheidende Spiel mit 15:8 verloren. Damit waren die Ducks im Rennen um den Finaleinzug knapp auf den 3. Turnierrang gerutscht. Mit drei Runs weniger wäre es sich wohl noch ausgegangen, um sichfür das Finale zu qualifizieren, doch sollte es an diesem Tag nicht sein.

Das Finale ging wie erwartet mit 10:0 und Mercy Rule klar an die Spanier, die in einer Art Schongang dieses Turnier als deutlich zu favorisierende Mannschaft abspulten, um den Titel sicher zu stellen.

Fazit der Diving Ducks: „Die Reise nach Belgien brachte viele gute Möglichkeiten, unsere Skills im internationalen Vergleich zu messen. Die Ducks zeigten auf, dass sie trotz Ihres jungen Alters bereits mit Bat und Glove umzugehen wissen. Viel Lob gab es für die diszipliniert auftretenden Wiener Neustädter, die durchaus für einige Überraschungen gut waren, und ganz kurz vor Erreichen des Hauptziels, dem Einzug ins Finale gescheitert sind.“