„Ich habe das alles noch gar nicht realisisert! Es ist wunderschön, wie wir die ganze Saison über zusammengehalten haben. Wir sind das einzige Team ohne Import und haben es so weit gebracht, darauf bin ich stolz“, sagt Louise McGarry, die zum MVP der gewählt wurde.
Die Chicklets standen nach dem Loss in Game 1 schon mit dem Rücken zur Wand. Das Team um McGarry musste am Samstag beide Spiele für sich entscheiden, um das große Ziel vom ersten Titel Wirklichkeit werden zu lassen. Vom mentalen Druck haben sie sich aber bereits vor Game 2 befreit, wie Lya Schneider bestätigt: „Wir hatten einen Leitsatz: ‚loosy goosy‘. Wir haben einfach versucht uns so wenig Gedanken wie möglich zu machen und uns nur auf den nächsten Pitch konzentriert. Ich bin so zu meinen at bats gegangen und es hat wirklich geholfen!“
In Game 1 begegneten sich zu Beginn der Partie Flora Rosa Kampichler und Carla Langthaler im Circle. Erstere überlies ihrer Kollegin Emma Hanika nach dem ersten Inning, in dem sie zwei Metrostars-Runs zuließ, die Pitcher-Position. Langthaler hingegen warf in sieben Innings gleich sechs Strikeouts und unterstrich ihre bisherigen Saisonleistungen eindrucksvoll.
Gleich zu Beginn des Spiels muss Langthaler allerdings einen Inside the Park-Home Run von Schneider hinnehmen, die Metrostars punkten durch Triple von Bianca Mauracher und einen Wild Pitch, der Mauracher zur Platte schickte. Im zweiten Inning passierte nichts auf den Scoresheets, bevor im dritten Inning beide Teams punkteten. Die Chicklets durch ein Triple von Louise McGarry, die Metrostars durch Single von Nina Dittrich.
Im vierten und fünften Inning sollten die Chicklets ihr Offensiv-Rezept gegen Langthaler finden und erhöhen die Führung auf 7:4. Die Metrostars sollten im sechsten Inning noch einmal punkten, am Endstand von 7:5 war aber nicht mehr zu rütteln.
Damit ging es beim Stand von 1:1 ins allesentscheidende Game 3. Mit Hanika und Langthaler ging auch das Pitcherinnen-Duell in die nächste Runde. Schnell gingen die Metrostars in Inning 1 durch einen Single von Toschi in Führung, die Crazy Chicklets hatten dem zwar erst im dritten Inning etwas entgegenzusetzten, dafür „krachte“ es dort richtig. Ponweiser, Louise McGarry und Hanika sorgen für ein Three-Run-Inning – und genau so sollte es im vierten Spielabschnitt weiter gehen. Trimmel, Schneider und Louise McGarry stellen auf 6:1. Im fünften Inning passierte nichts zählbares, im sechsten Inning waren es die Metrostars, die zunächst Langthaler verkürzten. Die Crazy Chicklets ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und machten den Sack durch mit drei eigenen Runs zu.
Aber nicht nur die Chicklets dürfen sich über den ersten Titel seit Vereinsentstehung freuen – nach deren Premierentitel standen alle Teams am obersten Treppchen in der Softball-Bundesliga.
Wanderers drehen Serie
In der Serie um Platz drei trafen die Playoff-Debütantinnen der Dornbirn Indians auf das zweite Hauptstadt-Team Vienna Wanderers. Mit einem 21:17-Erfolg brachten sich die Vorarlbergerinnen bereits am Freitag in „Pole Position“.
Davon sollte am Samstag aber schnell keine Spur mehr sein. Das erste Spiel des Tages ging mit 8:0 an die Wanderers, die vor allem von 14 Strikeouts in sieben Innings von Devon Miller zehrten und eine Defensiv-Leistung der Extraklasse ablieferten. Aber auch in der Offensive sollte es rund laufen, vor allem für Nationalteam-Coach Gabriella Gonzalez, die im ersten, sechsten und siebten Inning punktete und so einen großen Anteil am Serien-Ausgleich hatte.
Im entscheidenden Game 3 wartete dann auch das Duell Isabel Bleyer und Grate Clauss im Circle. Die Indians punkteten im ersten Inning zwar durch Johanna Meusburger und nach Wild Pitch – gerieten durch ein Sechs-Run-Inning der Wanderers aber schnell ins Hintertreffen. Vier Punkte im zweiten Inning auf Seiten der Indians und zwei auf Seiten der Wanderers sollten auf Zwischenstand 5:7 stellen – und für Hochspannung am Ducksfield sorgen.
Die Wanderers legten in Inning drei nach Wild Pitch durch Denise Orlovits-Zaidan nach, die Indians konterten im Vierten durch Lena Bischof nach Single von Marion Reichl. Im letzten Inning schrieben die Indians noch zweimal durch Pichler und Johanna Meusburger nach Double von Lizzy Avery an, die Wanderers-Offensive überrollte die Damen aus dem Ländle aber mit einem weiteren Sechs-Run-Inning. Die Wanderers entscheiden das Spiel um Platz drei schlussendlich mit 8:15 für sich und dürfen sich über den dritten Platz in der Spielzeit 2024 freuen.