Bulls "spitzen" die Hörner - und auf den Titel
29/03/2024 2 Min. Lesezeit

Bulls "spitzen" die Hörner - und auf den Titel

Unter Head Coach Anthony Bennett sind die Hard Bulls dafür bekannt, ambitionierte Ziele auszugeben. Obwohl der angepeilte Playoff-Einzug in der Vorsaison am letzten Spieltag verpasst worden war, haben die Vorarlberger gezeigt, dass mit ihnen künftig zu rechnen sein wird. 2024 würden sich die Bulls nicht damit zufriedengeben, im letzten Spiel des Grunddurchgangs noch voll mitzumischen – sondern im letzten Spiel der Saison.

Es war ein Herzschlagfinale, das den Bulls in der Vorsaison den Einzug in die Playoffs der vier besten Teams der Baseball Bundesliga kostete. Trotz der 0:7-Niederlage im Entscheidungsspiel gegen Lokalrivale Dornbirn blickt Head Coach Anthony Bennett zufrieden auf 2023 zurück. „Wenn du mir gesagt hättest, dass wir bis zum Schluss voll dabei sind, obwohl unser vielleicht wichtigster Spieler große Teile der Saison verpasst hat, hätte ich das für unmöglich erklärt“, so der US-Amerikaner.

Alte und neue Gesichter

Die Rede ist von Shortstop Erwin Frias. „Er ist nicht nur einer der besten Spieler der Liga, sondern auch einer der beliebtesten. Er ist ein MVP-Kaliber und Fan-Favourite“, unterstreicht der Coach. Und damit zur guten Nachricht für alle (Bulls-)Fans: Der Dominikaner bleibt den Mannen vom Bodensee erhalten. Gleiches gilt für Pitcher Kelvis Palma, der die Liga im Vorjahr mit gleich sieben Wins anführte.

Verabschiedet haben die Bulls hingegen Offensiv-Waffe Pearce Howard (.440 AVG, 7 HR, 29 RBI) und Catcher Jackson Murphy, die sich mit ihren erfolgreichen Auftritten im Ländle jeweils für Profi-Verträge in US-Indepenent-Leagues empfohlen haben. „Wir werden Pearces Hitting und Jacksons Präsenz hinter der Plate vermissen. Aber wir sind sehr froh darüber, dass wir ihnen den Weg in den Profi-Baseball ermöglichen konnten“, unterstreicht Bennett.

Neu bei den Bulls sind hingegen der Ex-Schwechater Roman Guthrie, der die Lücke auf der Catcher-Position füllen soll, der deutsche Nationalspieler Lukas Traut („Er kann überall spielen!“), sowie David Brandt. Der US-Amerikaner wurde mit Attnang zweimal Meister und führt mit einem Karrieredurchschnitt von .450 die Allzeit-Statistik in dieser Kategorie in Österreich an.

„Wir wollen im letzten Spiel der Saison dabei sein“

Apropos Statistik: Mit 6 Siegen und 22 Niederlagen schlossen die Bulls die Saison 2021 ab – anschließend übernahm Bennett. Und unter dem neuen Head Coach ging es dann steil bergauf. 2022 gab’s 13 Siege (15 Niederlagen) und den Viertelfinal-Einzug im alten Liga-Modus. 2023 kratzte man mit einem 11:13-Record wie oben erwähnt sogar am Semifinale.

Die Lernkurve beschreibt der Trainer so: „Im ersten Jahr waren vor allem die Jungs gefragt, mir zu lernen, wer sie sind, wie in der Baseball Bundesliga gespielt wird und wie man bestehen kann. Gleichzeitig haben sie meine Terminologie, mein System kennengelernt. Im zweiten Jahr habe ich dann ein Gefühl dafür entwickelt, wo ihre Stärken und Schwächen liegen - und wo Potenzial besteht. Und wir haben Imports dazu geholt, um unsere Lücken im Kader zu schließen“, erklärt Bennett.

Und im dritten Jahr? „Jetzt wo wir das Verständnis füreinander und eine Beziehung zueinander aufgebaut haben und wir wissen, was wir und die anderen Teams können, traue ich mich zu sagen, dass es möglich ist, den Titel zu holen“, so der Head Coach, der auch eine Metapher bemüht: „Im ersten Jahr haben wir das Auto bekommen, im zweiten Jahr den Führerschein gemacht, jetzt wird gefahren.“

Natürlich weiß der erfahrene Leader um die Außenseiter-Rolle seiner Bulls, die im Vergleich zu den Top-Favoriten auf den Titel über weniger Tiefe auf dem Mound verfügen. „Es braucht immer auch ein bisschen Glück, um Meister zu werden. Wenn wir alle Tools nutzen, die wir in der Werkzeugkiste haben, können wir weit kommen. Wir sind der Underdog, wir werden kämpfen, wir wollen es den anderen Teams so ‚Hard‘ wie möglich machen.“