Der „Bullen-Zug“ rollt weiter
09/06/2024 3 Min. Lesezeit

Der „Bullen-Zug“ rollt weiter

Die Hard Bulls bleiben das Team der Stunde in der Baseball-Bundesliga. Die Vorarlberger sweepen den Double-Header vor eigenem Publikum gegen die Wanderers und halten nun bei vier Siegen in Folge. Ländle-Rivale Dornbirn zeigt sich von den beiden Derby-Niederlagen blendend erholt und verbucht zwei Wins gegen die Grasshoppers.

Erstmals in diesem Jahr stehen die Hard Bulls auf einem Playoff-Platz. Nach dem mehr als ausbaufähigen Saisonstart mit nur einem Sieg aus den ersten acht Begegnungen, ist der „Bullen-Zug“ gerade zur richtigen Zeit ordentlich in Rollen gekommen. In den acht Games seit dem Fehlstart gab es gleich sechs Siege. Jüngstes „Opfer“ der Harder sind die Vienna Wanderers, die im Double-Header gleich zweimal auf bittere Weise „auf die Hörner“ genommen wurden.

Böhlers „Two-Hitter“, Brandts Grand Slam

Bulls-Starter Hubert Böhler zeigte seine bisher beste Saisonleistung und ließ in einem Complete Game lediglich zwei Hits aber keine Earned Runs oder Walks zu. 64 seiner 97 Pitches fanden die Strike-Zone. Der einzige Score der Wanderers gelang Dominik Talir im sechsten Inning nach einem Error der Gastgeber. Die Performance der Defense konnte sich aber insgesamt mehr als sehen lassen. Mit Ausnahme von zwei Strike-Outs von Böhler gingen sämtliche Outs auf das Konto der Feldspieler. 

Trotz starker Leistung der Vorarlberger, die auch in der Offensive (17 Hits) mächtig Druck machten, konnten die Gäste aus Wien das Spiel bis zum Schluss offenhalten. Starter Lennard Halper (6.0 IP, 3 ER, 4 K) ging bei einem Stand von 1:3 vom Mound. Auch gegen Reliefer Angelo Thau gelang den Gastgebern, die auf 4:1 erhöhten, zunächst keine Vorentscheidung. 

Dafür „bebte“ der Ballpark am See dann im achten Inning umso ordentlicher. Sechs Runs gelangen den Hardern, David Brandt setzte mit einem „Grand Slam“ das finale Ausrufezeichen hinter eine starke Leistung seines Teams. Insgesamt verbuchten beim 10:1-Sieg sieben Bulls-Spieler zwei oder mehr Hits.

Regen sorgt für vorzeitige Entscheidung

Das zweite Spiel gehörte dann den Import-Pitchern beider Teams. Die Wanderers schickten Timothy Allen Holmes auf den Mound, die Bulls Kelvis Palma Fernandez. Wie zu erwarten war, machten es die beiden den gegnerischen Offensiv-Abteilungen nicht leicht und doch ergaben sich immer wieder Chancen.

Vor allem Palma hatte zu Beginn zu kämpfen. Drei Walks, ein Single und ein Flyout – so lautete die Bilanz nach den ersten fünf Batsmen, denen der Bulls-Starter gegenüberstand. Schlussendlich pitchte sich Palma aber mit zwei Strike-Outs gegen Luis Portner und Angelo Thau aus der Bredouille. Die Wiener haderten trotz 1:0-Führung mit drei LOBs.

Palma schickte das Spiel mit seinem RBI in der zweiten Hälfte des ersten Innings, der das 1:1 bedeutete, gewissermaßen „zurück zum Start“.

Die Teams bewegten sich in diesem zweiten Game zunächst im Gleichschritt. Inning zwei verlief scoreless, im dritten brachten beide wieder je einen Run aufs Scoreboard. Erst im vierten und fünften Inning schlug das Pendel dann zugunsten der Gastgeber aus. Durch Runs von David Brandt und Luca Mäser gingen die Bulls 4:2 in Führung. Nach dem sechsten Inning war dann aufgrund des Regens, der das Spielfeld unbespielbar machte, Schluss. 

Die Bulls ziehen mit den beiden Wins an den Wanderers vorbei uns liegen nun erstmals in dieser Saison auf einem Playoff-Platz.

Short-handed Grasshoppers gegen Indians chancenlos

Das zweite Vorarlberger Team, die Dornbirn Indians, mussten an diesem Wochenende die Reise nach Traiskirchen antreten. Am Hoppersfield sollte sich die Truppe von Player-Manager Kyle Kush mit zwei Siegen für die beiden jüngsten Niederlagen im Ländle-Derby-Wochenende rehabilitieren. Auch eine lange Regenunterbrechung brachte die Indians nicht vom Kurs ab.

Auf Seiten der Traiskirchner waren die Erwartungen an den Double-Header nicht sonderlich hoch. Nicht weniger als zehn Ausfälle, davon sieben Pitcher, hatten die Gelb-Grünen zu beklagen.

Schon im ersten Inning des ersten Games zeigten die Indians den Heimischen die Grenzen auf. Starter Jakob Schaffer musste drei Homeruns und zehn Runs hinnehmen. Chris Squires gelangen gleich zwei „Longballs“.

Auf der anderen Seite war für die Grasshoppers gegen Indians-Starter Ryan Rupp kaum etwas zu holen. Lediglich zwei Runs brachten die Heimischen nach Hause, einen im ersten und einem im vierten Inning – durch Homeruns von Philipp Eckel und Alexander Schiller. Der Rückstand (2:12) war da aber schon nahezu uneinholbar.

Als die Indians dann gegen Routinier Jürgen Vegh im sechsten Inning weitere acht Runs verbuchten, war das Spiel endgültig gelaufen – und nach dem siebenten Inning beim Stand von 21:4 auch aufgrund der „Mercy Rule“ zu Ende.

McKee bremst Indians-Offense zumindst ein wenig

Im zweiten Spiel befeuerte Star-Pitcher Tyson John McKee die Hoffnungen der unterbesetzten Grasshoppers. Der Australier zeigte sich gewohnt sicher, verbuchte in 4.2 Innings sechs Strike-Outs und musste keinen Earned Run hinnehmen.

Auch aufgrund der schwierigen Bedingungen lagen die Hoppers aber dennoch 0:4 im Rückstand. Die Runs der Indians resultierten aus Errors der Defense. Danach ging in Traiskirchen nichts mehr. Die Regenfälle sorgten für einen unbespielbaren Ballpark.

Nach einer mehr als einstündigen Unterbrechung halfen beide Teams zusammen, um das Spielfeld wieder in einen bundesliga-tauglichen Zustand zu bringen. Während McKees Arbeitstag endete, blieb Randy Cuentas Castro für Dornbirn am Mound. Er kassierte zwar bis zum Spielende zwei Runs, der Sieg seines Teams war aber nie gefährdet – vor allem nicht nach weiteren sechs Runs der Indians, die 10:2 siegten.

Für die Grasshoppers waren die Ausfälle an diesem Tag nicht kompensierbar, der Playoff-Zug scheint damit bereits abgefahren zu sein. Die Indians bleiben am Spitzenduo aus Wien und Wiener Neustadt dran.