Indians hoffen auf nächsten Entwicklungsschritt
16/04/2024 2 Min. Lesezeit

Indians hoffen auf nächsten Entwicklungsschritt

Fast zwei Jahrzehnte lang waren die Sharx, das Vorgänger-Team der Dornbirn Indians, nicht nur das Maß aller Dinge im österreichischen Softball, sondern auch international eine große Nummer. Seit dem Generationenwechsel vor rund vier Jahren und dem Zusammenschluss mit den Indians, befindet sich die ehemalige „Softball-Hochburg“ im Wiederaufbau. Einmal mehr gilt der Fokus nicht den Ergebnissen der kommenden Saison – sondern der Entwicklung und der Zukunft.

15 Meistertitel sammelten Vorarlbergs Softball-Asse von den Sharx zwischen 2002 und 2018. Zunächst in Dornbirn und später in Hard beheimatet, endete die große Ära der Generation um WBSC-Europe-Hall-of-Famerin Conny Chwojka im Jahr 2020.

Seither spielen die besten Softballerinnen aus dem Ländle unter der „Flagge“ der Dornbirn Indians in der Softball-Bundesliga. Am Samstag gastiert die Truppe rund um Gold-Glove-Pitcherin Isabel Salcher zum Saisonstart gleich bei den Vienna Wanderers. Beim Double-Header auf der Spenadlwiese sind die Indians ganz sicher Außenseiterinnen – wie eigentlich in fast jedem Spiel seit dem „Umbruch“.

Import Kallie Jones kehrt in größerer Rolle zurück

Während die Indians 2021 noch eine bittere 0:16-Bilanz und damit eine sieglose Saison in den Geschichtsbüchern festschreiben mussten, sind in den vergangenen beiden Saisonen immerhin schon vier bzw. drei Siege gelungen. Heuer soll es endlich mit dem Einzug unter die vier besten Teams klappen. „Das Ziel ist das gleiche, wie in den vergangenen Jahren: Die Playoffs erreichen und erstmals nicht auf Platz fünf abzuschließen“, sagt Salcher.

Die 23-Jährige gehört trotz ihres nach wie vor sehr jungen Alters zu den routiniertesten Spielerinnen. Neben ihr sorgen unter anderem noch zwei Spielerinnen aus der erfolgreichsten Sharx-Ära, sowie Import-Pitcherin Kallie Jones für Stabilität und Erfahrung. Auf Jones, deren Rückkehr von ihren Teamkolleginnen sehr begrüßt wird, kommt 2024 außerdem die Verantwortung als Spieler-Trainerin hinzu. „Es ist extrem wichtig für unsere jungen Spielerinnen, einmal über einen längeren Zeitraum mit dem gleichen Coach arbeiten zu können und nicht jedes Jahr von vorne anfangen zu müssen“, erklärt Salcher. Nachsatz: „Und wir werden auch in diesem Jahr wieder sehr, sehr viele junge Spielerinnen im Indians-Trikot sehen.“

Spielpraxis für die Youngsters

Deshalb verstehe es sich von selbst, dass trotz ambitionierter Zielsetzung die Entwicklung und der Aufbau für die Zukunft über allem stehe. Großes Augenmerkt liege auf der U16, die als Spielgemeinschaft mit Hard ab sofort in der 2. Bundesliga antritt. „Dabei geht es vor allem darum, dass unsere Talente Spielpraxis sammeln und ohne Druck pitchen und spielen können.“ Gerade im Oberhaus sei dies aufgrund der teilweise hohen Niederlagen und der demnach kürzeren Spiele (Anm.: mercy rule) sowie des höheren Drucks so gut wie nicht möglich, so Salcher. „Oft bekommst du in einem Spiel gerade einmal zwei At Bats.“ Dennoch betont sie, dass man sich die Frage, ob die Indians sich die höchste Spielklasse überhaupt „antun“ wollen, nie gestellt habe. „Man wird nur besser, wenn man gechallenged wird.“

Auch wenn die Indians in den Augen vieler Außenstehender vielleicht nicht die allergrößten Sprünge nach vorne machen, Salcher & Co. wissen um die Entwicklungen der vergangenen Jahre. Die Stimmung im Team ist positiv. „Wir haben eine tolle Entwicklung hingelegt, vor allem die Schlagleistung hat sich deutlich verbessert und unsere jungen Spielerinnen haben viel dazugelernt. Aber wir brauchen noch Zeit.“ 

Nachhaltigkeit und Entwicklung bleiben jedenfalls in Dornbirn auch 2024 die großen Schlagworte. Oder wie Salcher sagt: „Gewinnen ist schön, aber es kann nicht unser Hauptziel für die kommende Saison sein. Wir haben die Zukunft im Blick.“