Die Hard Bulls schrieben am Samstag nach fünf erfolglosen Versuchen erstmals in dieser Bundesliga-Saison an. Bevor gejubelt werden durfte, hatte man im ersten Spiel des Double-Headers aber noch einmal ordentlich zu kämpfen.
Im ersten Spiel des Nachmittags lagen die Hausherren zwar nach dem ersten Inning mit 2:0 in Front. Anschließend zündeten die Ducks aber ein Offensiv-Feuerwerk und scorten mit Ausnahme des fünften und achten Spielabschnitts immer zumindest einen Run. Gleichzeitig ließ die Defense der Gäste, angeführt von starken Performances des Pitching-Duos Eoghan McGarry/Klaus Scheicher, nur noch einen weiteren Run zu.
Auf der Gegenseite haben die Werfer der Bulls große Schwierigkeiten, die Strike-Zone zu finden. Jonas Zimmermann, Hannes Schnetzer, Pascal Campregher und Macel Winder verzeichneten insgesamt nur zwei Strike-Outs aber gleich 15 Walks.
Three-Run-Homeruns auf jeder Seite
Spiel zwei des Double-Headers entwickelte sich dann schon zu Beginn in die völlig andere Richtung. Bereits nach nur zwei Spielabschnitten sah sich Ducks-Pitcher Rick Van Dijck mit einem 0:5 konfrontiert. Nach 3.1 Innings und sechs Earned Runs war für den Niederländer dann beim Stand von 1:10 aber Schluss.
Die Offense der Bulls war zu diesem Zeitpunkt bereits so ins Rollen gekommen, dass auch die Reliefer Vitus Gneist und Alexander Kienberger die „Blutung“ nur bedingt stoppen konnten. Mit Ausnahme eines Three-Run-Homers von Moritz Scheicher, der dem Meister im fünften Inning kurzfristig Hoffnung auf eine Aufholjagd gab, brachte die Ducks-Offense wenig Zählbares zustande. Im siebenten Inning antwortete Bulls-Import David Brandt ebenfalls mit einem Three-Run-Homerun. Das Highlight markierte gleichzeitig den Schlusspunkt in einer Partie, die nach sieben gespielten Innings nach „mercy rule“ 17:4 für die Bulls endete.
Zwei „Nailbiter“ in der Freudenau
In Wien-Freudenau kamen die Baseball-Fans voll auf ihre Kosten. Gleich drei Entscheidungen standen zwischen den Vienna Metrostars und den Schwechat Blue Bats an. Einerseits ein regulärer Double-Header, andererseits die Fortsetzung des wegen Dunkelheit abgebrochenen Bats-Heimspiels vom 21. April.
Das erste Spiel bestritten die beiden Teams quasi im „Gleichschritt“. Gleich im ersten Spielabschnitt verbuchten sowohl die Metrostars als auch die Blue Bats einen Run. Zwischen dem vierten und sechsten Spielabschnitt scorten beide Teams je vier Mal, somit ging es beim Stand von 5:5 in die letzten beiden Innings, wo die Pitcher auf beiden Seiten brenzlige Momente zu überstehen hatten. Unter anderem kam Severin Schütz im achten Inning mit zwei Runners auf Base zum Schlagmal. Schütz erreichte die erste Base durch Fielders Choice und brachte immerhin Julio Rojas Diaz „nach Hause“ – 6:5. Auf der Gegenseite „strandeten“ die Metrostars zwei Runners und mussten mit dem Rückstand ins Schluss-Inning.
Dort angekommen, groundete Mo Hackl in ein bitteres „Double Play“, die Bulls sahen bereits wie die sicheren Sieger aus. Mit dem Rücken zur Wand erreichte Benni Salzmann anschließend nach einem Fielding Error die erste Base. Sammy Hackl bügelte anschließend das Malheur seines Bruders aus und verbuchte mit einem RBI-Single den Ausgleich. Nach einem weiteren Single durch Richard Alzinger kam Felix Dittrich in eine Situation, in der zwei seiner Teamkollegen bereits auf Base lauerten.
Die Blue Bats braachten für die spielentscheidende Szene Lukas Schütz auf den Mound, der aber beim vierten Pitch einen Hit von Dittrich ins Right Field schlucken und den „Walk-off“-Win der Metrostars mitansehen musste.
Ein Extra-Inning reicht bei Fortsetzung
Gleich anschließend machten sich die Teams an die Fortsetzung des noch offenen Spiels aus der Vorwoche, das beim Stand von 7:7 zu Beginn des zehnten Innings aufgenommen wurde - und somit gleich mit Hochspannung "startete".
Die Metrostars, formell das Auswärtsteam, nutzten den Schwung und das Selbstvertrauen des eben errungenen, emotionalen Sieges und brachten durch ein Two-RBI-Single von Sammy Hackl und einen Run von Benni Salzmann drei Runs – 10:7. Die Antwort der Bats wurde durch zwei Fly Outs erschwert und durch ein Tag-Play gegen Livan Trujillo Silva auf Home unmöglich – 7:10.
Im zweiten Teil des ursprünglichen Double-Headers schlugen die Blue Bats aber dann zurück. Die Schwachater konnten die Offensive der Wiener endgültig einbremsen. Großen Anteil daran hatte Jose Herrera Gonzales, der im zweiten Inning auf den Mound kam und u.a. acht Strike-Outs verbuchte. Schlussendlich siegten die Gäste 7:5 und teilen sich mit den Grasshoppers Tabellenplatz fünf. Die Metrostars übernehmen durch die beiden Wins die alleinige Führung in den Regular-Season-Standings.
